Mittwoch, 12. März 2014

Ein trauriger Erfahrungsbericht

Aus der Erfahrung vieler, vieler Fahrzeugbesichtigungen besagt die wichtigste Regel „niemals ein Fahrzeug in den USA ungesehen kaufen“! Die Suche nach den wirklich guten Klassikern wird immer schwieriger, zusätzlich steigen die Preise für die guten Fahrzeuge in Europa und den USA momentan sehr schnell an. Und die Verkäufer der schlechten Fahrzeuge denken auch einen schnellen Dollar machen zu können!

In der letzten Nacht hat sich diese Tatsache mal wieder enttäuschend bestätigt! Ich habe von einem (mir zuvor unbekannten) Mitglied des Porsche Club of America einen Porsche 911SC angeboten bekommen. Nach einem längeren Telefonaten mit dem Verkäufer hatte ich folgende Eckdaten: Der Mann, ein 78 Jahre alter Arzt, wohnt in einem kleinen Ort Nahe der Stadt Reno in Nevada. Er ist Erstbesitzer eines indischroten ´82er Targas. Der Wagen hat erst knapp unter 100.000 Meilen gelaufen und befindet sich in sehr gutem, Erstlackzustand, ohne Rost und ohne Unfallschäden! Bei diesen Eckdaten ist so ein Wagen, auch wenn es kein Schnäppchen ist, schnell verkauft. Deshalb habe ich meinen Porscheerfahrenen Freund Jonathan aus Los Angeles gebeten, kurzfristig zum mehr als 1.000 Kilometer entfernt wohnenden Verkäufer zu machen, den Wagen anzusehen, zu kaufen und mitzunehmen. Da wir zu lange auf ein Flugticket hätten warten müssen, hat er sich kurzentschlossen mit Bus und Bahn auf den Weg gemacht!

Hier sind seine Bilder und sein (ins Deutsche übersetzter) Erfahrungsbericht:
Um zwei Uhr morgens startet meine 16-stündige Reise. Erst mit dem Bus nach Bakersfield, dann mit dem Amtrak nach Sacramento und dann wieder mit dem Bus bis nach Reno. Schlussendlich kam ich an und der Besitzer des Porsches holte mich, gemeinsam mit drei Freunden an einer Bushaltestelle im Nirgendwo, in der Nähe von Reno ab. Es waren sympathische ältere Porsche-Leute. Bei der Besichtigung stellte sich der Wagen als eine Katastrophe heraus. Der Unterboden hatte Beschädigungen, als wäre er über einen Bowlingball gefahren. Der Tacho funktionierte nicht, niemand kann also sagen ob der Meilenstand stimmt. Der Wagen wurde komplett nachlackiert, das allerdings in vernünftiger Qualität. Ich hatte alles daran gesetzt schnell nach Reno zu kommen um den Wagen nicht zu verlieren. Aber ein Fahrzeug in diesem Zustand ist kein Fahrzeug für Dich! Der Besitzer und seine Freunde fuhren mich zurück bis zum Bahnhof. Aber ich war 10 Minuten zu spät, um den letzten Zug des Tages zu bekommen. Also fuhr ich mit dem Taxi zum Flughafen in Reno und kaufte ein Last-Minute-Return-Ticket nach Los Angeles. Nachdem ich den Sicherheitsbereich passiert hatte, bemerkte ich, dass ich mein Smartphone verloren hatte. Ein warer Alptraum.

   








 


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